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Kommt, wenn man ihn braucht: Der Rufbus

12. März 2025

Vor allem in dünn besiedelten Gegenden oder am Wochenende ist das Problem weit verbreitet: Starre Fahrpläne im festem Linienverkehr sind oft nicht notwendig, weil der Bedarf nicht vorhanden ist. Fahrgäste fehlen. Leerfahrten sind eine vermeidbare Belastung für die Umwelt und können die öffentlichen Kassen schonen. Viele Landkreise als Aufgabenträger setzen daher auf den Rufbus. Besonders auch, weil damit neue Linien und Bedienungen ausprobiert werden können und man sozusagen eine “Markterforschung” im laufenden Betrieb vornehmen kann.

Das gemeinsame Ziel ist immer, die Kunden zufriedenzustellen und mehr Fahrgäste in den ÖPNV zu bekommen oder schlicht das Angebot zu verbessern. Denn erst Angebot schafft auch eine Nachfrage.

Erfahren Sie in diesem Beitrag, was sich hinter dem Konzept verbirgt.

Was ist ein Rufbus?

Ein Rufbus ist in der Regel ein Kleinbus mit Platz für ca. acht Fahrgäste, aber es kann auch ein ganz normaler Linienbus sein. Er unterliegt festen Abfahrtzeiten und Haltestellen, kommt aber nur nach vorheriger Anmeldung. Wenn kein Fahrgast den Bedarf einer Mitnahme signalisiert, fährt der Rufbus nicht bzw. lässt die entsprechende Haltestelle aus.

Wann fährt der Rufbus?

Rufbusse kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn (sehr) wenige Menschen mit dem ÖPNV fahren – also beispielsweise am frühen Morgen, am Abend und am Wochenende. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die „tagsüber“ verkehren.

Anders als Taxis oder semi-private Mitfahrgelegenheiten sind Rufbusse immer an einen Fahrplan gebunden. Sie kommen also nicht zu individuell vereinbarten Terminen an einen frei wählbaren Wunschort, sondern unterliegen festen Zeiten und Haltestellen.

Gut zu wissen: Wann ein Rufbus fährt, verraten Ihnen die herkömmlichen Fahrpläne Ihres Verkehrsunternehmens. Die entsprechenden Fahrten sind in der Regel durch ein „R“ für „Rufbus“ gekennzeichnet.

Wie melde ich meine Fahrt mit dem Rufbus an?

Wenn Sie einen Rufbus nutzen wollen, müssen Sie dies im Vorfeld immer anmelden. Wie das geht und bis zu welchem Zeitpunkt eine Anmeldung möglich ist, ist je nach Verkehrsunternehmen unterschiedlich.

Folgende Mitglieder von Bus & Bahn Thüringen e. V. bieten einen Rufbus-Service an.

 Mit einer einfachen telefonischen oder Online-Anmeldung können Sie den Rufbus nutzen – ganz nach Ihrem individuellen Bedarf.

KomBus:

  • Anmeldung Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 17 Uhr & mindestens zwei Stunden vor Abfahrtzeit
  • online per Formular oder
  • telefonisch unter 03671 52 51 99 9

MBB:

  • Anmeldung bis 15 Uhr des Vortags
  • telefonisch unter 03683 60 40 67 (Standort Schmalkalden) oder
  • telefonisch unter 03693 84 54 0 (Standort Meiningen) oder
  • per E-Mail an info@mbb-mgn.de

WerraBus:

  • Anmeldung Montag bis Freitag (außer an Feiertagen) von 8 Uhr bis 16 Uhr & mindestens eine Stunde vor Abfahrtzeit
  • telefonisch unter 03685 40 49 27 4 oder
  • per Email an info@werrabus.de

Wartburgmobil:

  • Anmeldung mindestens eine Stunde vor Abfahrtzeit
  • telefonisch unter 03695 87 70 77 oder
  • online per Formular

Was kostet die Fahrt mit dem Rufbus?

In den Rufbussen gelten die gleichen Tarife wie in jedem anderen Linienbus auch. Es fallen also keine Zusatzkosten, beispielsweise in Form eines „Komfortzuschlags“, an. Außerdem können Sie in den Rufbussen auf Thüringer Straßen auch immer Ihr **Deutschlandticket** nutzen.

Was, wenn ich doch nicht mit dem Rufbus fahren kann?

Mit dem Rufbus-Konzept werden unnötige Fahrten vermieden und Ressourcen geschont. | Bild: Paul Henstchel

Sie haben eine Fahrt mit dem Rufbus angemeldet und können die Reise dann doch nicht antreten? Das ist kein Beinbruch. Die Verkehrsunternehmen freuen sich jedoch, wenn Sie Ihren Bedarf wieder abmelden. Denn so kann mit wenig Aufwand vermieden werden, dass sich der Bus auf den Weg macht und am Ende doch kein Fahrgast einsteigt.

Ressourcenschonend, umweltfreundlich, zukunftsweisend – es gibt viele gute Gründe, die für das Konzept Rufbus sprechen. Gerade in ländlichen Gebieten, in denen nur wenige Menschen wohnen, kann der „ÖPNV auf Abruf“ eine sinnvolle Bedienungsvariante sein. Immer mit dem Ziel, mit möglichst geringem Aufwand möglichst viele Menschen zu erreichen.

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