Meilenstein für Südthüringen: Gemeinsam auf dem Weg in den Verkehrsverbund
Am 11. Mai 2025 wurde in Südthüringen ein wichtiger Schritt für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs gemacht: Vertreterinnen und Vertreter der Landkreise Hildburghausen und Landkreis Schmalkalden-Meiningen sowie der Suhl, Waffenstadt im Thüringer Wald haben eine 📝 Absichtserklärung („Letter of Intent“) unterzeichnet, mit der sie ihren gemeinsamen Beitritt zum 🤝 VMT mobil vorbereiten.
WerraBus GmbH • Erfurter Bahn • SNG Suhl/Zella-Mehlis
Gepostet von Bus & Bahn Thüringen e. V. am Freitag, 2. Mai 2025
Am 11. Mai 2025 wurde in Südthüringen ein wichtiger Schritt für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs gemacht: Vertreterinnen und Vertreter der Landkreise Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen sowie der kreisfreien Stadt Suhl haben eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) unterzeichnet, mit der sie ihren gemeinsamen Beitritt zum Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) vorbereiten. Damit bekennen sich die Regionen zu einem stärkeren, vernetzten und serviceorientierten ÖPNV – ein starkes Signal für die Bürgerinnen und Bürger.
„Es geht um komfortableren, unkomplizierteren, kurzum attraktiveren Nahverkehr“, betonte Thüringens Infrastrukturminister Christian Schütz bei der Unterzeichnung. Der LOI sei jedoch nur der Anfang: Ihm müssten nun konkrete Schritte und Beschlüsse in den jeweiligen Gremien folgen.
Warum jetzt?
Mehrere Faktoren haben den Impuls für den VMT-Beitritt verstärkt:
- Deutschlandticket: Durch das günstige bundesweite Ticket ist die Erwartung an einfache, verbundübergreifende Mobilität deutlich gestiegen.
- Steigende Kosten für Individualverkehr: Immer mehr Bürger hinterfragen die Bezahlbarkeit von Autofahrten und suchen attraktive ÖPNV-Alternativen.
- Zusammenarbeit in Südthüringen: Es wächst das Bewusstsein, dass gemeinsames Handeln über Landkreisgrenzen hinweg notwendig ist, um die Mobilität in der Fläche zu sichern.
Suhls Bürgermeister Jan Turczynski brachte es auf den Punkt: „Den Bürger interessiert es nicht, wer den Bus oder die Bahn bezahlt. Er will einfach und bezahlbar an sein Ziel kommen.“
Herausforderungen und nächste Schritte
Mit der Absichtserklärung ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, doch es bleibt viel zu tun:
- Technische Anpassungen: Fahrscheinsysteme, Fahrgastzählungen und Ticketkontrollen müssen auf VMT-Standards umgestellt werden.
- Tarifanpassungen: Ziel ist, bestehende Fahrpreise möglichst stabil zu halten und einheitliche Strukturen zu schaffen.
- Verbesserung des Angebots: Gerade im ländlichen Raum wird daran gearbeitet, Taktungen zu verbessern und Lücken, etwa am Abend oder Wochenende, zu schließen.
„Ein Versprechen, dass ab morgen überall neue Buslinien fahren, können wir heute nicht geben“, so Turczynski. Vielmehr gehe es darum, vorhandene Strukturen zu sichern, Synergien zu nutzen und neue Mobilitätsangebote behutsam aufzubauen.
Große Erwartungen an das Land
Eine bessere Finanzierung des ÖPNV bleibt dabei zentral. Seit über 20 Jahren sind die Mittel des Landes für den Nahverkehr kaum erhöht worden – die Landkreise tragen die steigenden Kosten bislang überwiegend selbst. Minister Schütz versprach, sich in den anstehenden Haushaltsverhandlungen für eine stärkere Unterstützung einzusetzen: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, das Leben der Menschen konkret zu verbessern und dürfen sie nicht enttäuschen.“
Auch beim Bund wollen Thüringens Vertreter für eine gerechtere Verteilung der Regionalisierungsmittel kämpfen – gemeinsam mit anderen Flächenländern, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Ein Signal der Zuversicht
„Mehr Kooperation wagen“, lautet die Devise, die an diesem Tag deutlich wurde. Der Geschäftsführer des VMT, Christoph Heuing, hob hervor: „Busse, Bahnen und Straßenbahnen dürfen nicht nebeneinander existieren, sondern müssen ein gemeinsames Netz bilden.“
Mit dem Beitritt der Südthüringer Landkreise rückt Thüringen dem Ziel eines flächendeckenden Verkehrsverbundes ein großes Stück näher – zum Vorteil aller, die auf einen attraktiven und zuverlässigen Nahverkehr angewiesen sind.
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