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Mit Bus und Bahn auf Luthers Spuren: Ausflugsziele zum Reformationstag

23. Oktober 2025

Martin Luther gehört zweifelsfrei zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die in Thüringen gelebt und gewirkt haben. Zahlreiche Orte erinnern noch heute an den weltberühmten Reformator und machen seine Geschichte dadurch greifbar. Wenn Sie anlässlich des Reformationstages eine der Thüringer Lutherstätten besuchen wollen, können Sie problemlos mit Bus und Bahn anreisen. In diesem Beitrag finden Sie alle Informationen zu den Ausflugszielen und ihrer Erreichbarkeit per ÖPNV.

Luther-Stammort Möhra

Der kleine Ort Möhra bei Bad Salzungen gilt als Luther-Stammort. Denn hier lebten bereits ab dem 14. Jahrhundert die Vorfahren Martin Luthers als einfache Bauern. Ein Ausflug in das Dorf rund 20 km südlich von Eisenach lohnt sich – gerade am Reformationstag. Denn neben dem Lutherdenkmal und dem Lutherhaus können Sie hier auch die Lutherkirche besichtigen.

ÖPNV: Haltestelle Möhra, Lutherstammort, Linien 119, 191, 192 (Wartburgmobil)

Mehr Infos: Luther-Stammort Möhra

Lutherhaus in Eisenach | Foto: © Dominik Ketz - Regionalverbund Thüringer Wald e.V.

Lutherhaus in Eisenach

Als Luther von 1498 bis 1501 als Lateinschüler in Eisenach lebte, soll er bei der wohlhabenden Familie Cotta untergekommen sein. Ob diese tatsächlich im heutigen Lutherhaus wohnte, ist inzwischen umstritten. Fakt ist jedoch: Das Lutherhaus gehört zu den ältesten und schönsten Fachwerkhäusern Eisenachs und beherbergt heute drei überaus spannende Ausstellungen.

  • Die Dauerausstellung „Luther und die Bibel“
  • Die kritische Ausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘“
  • Die Impulsausstellung „Jugend. Gott und FDJ“

ÖPNV: Haltestelle Alexanderstraße, Linien u. a. 1, 2, 5, 7, 9, 15, 25, 110, 117, 118, 119 (Wartburgmobil)

Mehr Infos: Lutherhaus Eisenach

Lutherstein bei Stotternheim

Der Lutherstein bei Stotternheim ist eine eher unauffällige, jedoch keinesfalls unbedeutende Lutherstätte. Denn hier, auf einem Feld nördlich von Erfurt, soll Martin Luther 1505 während eines Gewitters der Heiligen Anna gelobt haben: Wenn er den Sturm überlebt, begibt er sich in den Dienst Gottes. Nur 15 Tage später wurde aus dem Jurastudenten ein Mönch im Erfurter Augustinerkloster.

Heute erinnert ein Gedenkstein aus schwedischem Granit an diesen Wendepunkt in Luthers Leben. Außerdem laden eine kleine Grünanlage mit Bänken und eine Schutzhütte zum Verweilen am Lutherstein bei Stotternheim ein.

ÖPNV: Haltestelle Stotternheim Bahnhof, Linien RB 59, RE 10 (DB Regio Südost)

Mehr Infos: Lutherstein bei Stotternheim

Augustinerkloster Erfurt | Foto: ® Paul Hentschel Photography

Augustinerkloster in Erfurt

Das Augustinerkloster zu Erfurt darf keinesfalls in einer Auflistung der Thüringer Lutherstätten fehlen. Hier lebte Martin Luther von 1505 bis 1511 als Bettelmönch und befasste sich intensiv mit seinem Glauben und seinem persönlichen Verhältnis zu Gott. Eine seiner Erkenntnisse – er muss einem gnädigen Gott nicht gefallen, sondern wird geliebt, so wie er ist – gehört zu den Samen, aus denen später seine reformatorische Tätigkeit gewachsen ist.

Das Augustinerkloster ist inzwischen nicht nur eine der bekanntesten und bedeutsamsten Lutherstätten in Thüringen und weltweit, sondern auch ein lebendiger Ort der Demokratiegeschichte und Europäisches Kulturerbe. Die Anlage steht Gästen mit und ohne Glauben zu großen Teilen offen und hält so manche Besonderheit wie die Rosenkirche oder die historische Bibliothek bereit.

ÖPNV: Haltestelle Erfurt, Busbahnhof, u. a. Linien 208, 220 (Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda mbH), 350, 357 (IOV), Haltestelle Erfurt Hauptbahnhof, Linien RB 20, RB 21, RB 23, RB 44, RB 46, RB 59, RE 1, RE 3, RE 7, RE 16, RE 50 (DB Regio Südost und Süd•Thüringen•Bahn), danach weiter mit den Straßenbahnlinien 1, 5, Haltestelle Augustinerkloster

Mehr Infos: Martin Luther im Augustinerkloster

Glasbachgrund bei Steinbach

Ähnlich wie der Lutherstein bei Stotternheim ist auch der Glasbachgrund bei Steinbach eine eher unscheinbare Lutherstätte in Thüringen. Der Ort, an dem Martin Luther 1521 scheinbar entführt und zu seinem Schutz auf die Wartburg gebracht wurde, lässt sich jedoch wunderbar in eine Wanderung durch den Thüringer Wald integrieren und ist darum auf jeden Fall einen Ausflug wert.

Bevor Luther im Glasbachgrund „überfallen“ wurde, hatte er sich auf dem Reichstag zu Worms geweigert, seine – zu damaligen Zeiten revolutionären – Schriften zu widerrufen. Als Konsequenz daraus wurde er für vogelfrei erklärt, sodass ihn jeder töten durfte, ohne dafür bestraft zu werden. Als Luthers Retter aus dieser misslichen Lage gilt der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise.

ÖPNV: Haltestelle Luthers Entführung, Linien 140, 196 (Wartburgmobil)

Mehr Infos: Lutherdenkmal im Glasbachgrund

Wartburg mit Buswendeschleife | Foto: © Bus und Bahn Thüringen e.V.

Wartburg bei Eisenach

Die Wartburg ist nicht nur eine der imposantesten Burganlagen Deutschlands, sondern auch eine überaus geschichtsträchtige Lutherstätte. Denn hier übersetzte Martin Luther nach seiner inszenierten Entführung und getarnt als „Junker Jörg“ ab Dezember 1521 in gerade einmal 11 Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche. Es steht also außer Frage, dass die Wartburg bei Eisenach ein ausgezeichnetes Ausflugsziel am Reformationstag ist.

Die Lutherstube kann im Rahmen einer Wartburg-Führung besichtigt werden. Zwar finden Sie in dem Kämmerlein nicht mehr den berühmt-berüchtigten Tintenfleck an der Wand, der entstanden sein soll, nachdem Luther angeblich der Teufel höchstpersönlich erschien, doch dafür eine andere Kuriosität: Was aussieht wie ein merkwürdig geformter Schemel und auch als solcher genutzt wurde, ist ein echter Walwirbel.

ÖPNV: Haltestelle Wartburg, Linie 3 (Wartburgmobil)

Mehr Infos: Martin Luther auf der Wartburg

Lutherweg

Der Lutherweg in Thüringen verbindet auf einer Länge von etwa 1.000 km die bedeutendsten Wirkungsstätten des Reformators Martin Luther. Auch die bereits vorgestellten Lutherstätten können am Wegesrand entdeckt werden. Der Lutherweg Thüringen ist kein klassischer Weitwanderweg mit einem Anfang und einem Ende, sondern ein Zusammenschluss von 46 Etappen mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden, die über den gesamten Freistaat verteilt sind. Egal, wo Sie sich also am Reformationstag aufhalten, die nächste Lutherweg-Etappe ist sicherlich nicht weit entfernt und lädt zur sportlichen Betätigung ein.

ÖPNV: abhängig von der ausgewählten Etappe

Wer anlässlich des Reformationstages auf den Spuren Luthers in Thüringen wandeln möchte, hat viele verschiedene Optionen. Erfreulicherweise sind die Lutherstätten nicht nur abwechslungsreich und informativ, sondern auch super mit dem ÖPNV erreichbar.

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1 Kommentar

  1. Sehr gute Initiative.
    Martin Fricke, Lutherfinder aus Erfurt

    Antworten

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